Wohnen in Portugal: Die besten Spots

Von schneebedeckten Bergen in der Serra Estrela über sattgrüne Täler und glasklare Bäche im Norden zu an Nordafrika erinnernde Gegenden an der Algarve: All das bietet das relativ kleine Portugal auf engstem Raum.

Doch wo wohnt man in Portugal eigentlich am besten? Diese Frage stellen sich vor allem Auswanderer, die Deutschland verlassen möchten.

In diesem Artikel schauen wir uns an, welche Vor- und Nachteile Portugal für Auswanderer bietet. Welche Regionen eignen sich besonders gut zum Auswandern? Außerdem werde ich die Frage beantworten, ob man eine Immobilie in Portugal besser mieten oder kaufen sollte.

Ist Portugal für Ausländer ein guter Ort zum Leben?

Die Frage, ob Portugal ein gutes Ziel für Auswanderer ist, kann ich definitiv mit Ja beantworten. Ich lebe seit 11 Jahren mit meiner Familie in der Nähe von Lissabon (Cascais) und fühle mich sehr wohl hier.

Vorteile von Portugal für Expats

• Wetter: Das Klima in Portugal ist sehr angenehm. Im Frühling, Sommer und Herbst ist es meist sonnig und warm – aber nicht zu heiß.
• Lebenshaltungskosten: Die Kosten für das tägliche Leben sind etwa 20-30 Prozent günstiger als in Deutschland. Ein Bier kostet in einer Bar z.B. 1,20 €.
• Sicherheit: Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa, wie z.B. Deutschland ist Portugal ein sehr sicheres Land. Es zählt zu den Ländern mit der niedrigsten Kriminalitätsrate.

Nachteile von Portugal

Jede Medaille hat zwei Seiten: So gut es mir in Portugal auch gefällt, muss ich zugeben, dass es auch negative Seiten gibt. 

Vor allem die überbordende Bürokratie ist sehr herausfordernd – besonders dann, wenn man ein Haus bauen will. 

Ich habe das sogar zweimal gewagt: Hier findest du meine Geschichte dazu.

Außerdem kann es schwierig sein, in Portugal seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Löhne sind im Vergleich zu Deutschland sehr niedrig. 

Beispielsweise verdient ein Gymnasiallehrer mit 15 Jahren Berufserfahrung in Portugal etwa 1700 Euro netto.

Nach meiner Erfahrung gibt es allerdings auch sehr interessante und lukrative Möglichkeiten, in Portugal Geld zu verdienen. 

Voraussetzung dafür ist, kreativ zu denken und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wo lässt es sich in Portugal am günstigsten leben?

Das quirlige Lissabon oder die Ruhe im ländlichen Portugal? Die Entscheidung hängt von den persönlichen Präferenzen und von der Dicke des Geldbeutels ab. 

In und um Lissabon hat man zwar alle Vorzüge der Infrastruktur einer modernen Großstadt in Westeuropa.

Dafür zahlt man aber auch einen hohen Preis: Die Wohnungs- und Mietpreise in Lissabon unterscheiden sich kaum von Städten wie Hamburg oder München.

In Regionen wie Galicien in Nord-Portugal oder im Serra da Estrela in Zentral-Portugal dagegen kann man immer noch günstig ein Stück Land oder evtl. gleich ein Häuschen mit Land erstehen. 

Aber es kann sein, dass man kilometerweit zur nächsten Einkaufsmöglichkeit fahren muss.

Im Folgenden stelle ich dir 3 Top-Auswanderer-Ziele in Portugal vor:

Lissabon

Lissabon bietet eine perfekte Mischung aus Kultur, Stränden und einem pulsierenden Stadtleben, ideal für Großstadtfans und digitale Nomaden. 

Die meisten Menschen sprechen Englisch, und es gibt zahlreiche Co-working-Spaces sowie relativ gute Jobmöglichkeiten.

Vorteile:

• Vielfältiges kulturelles Leben (Museen, Musik, Kunst)
• Exzellente Bildungsangebote
• Familienfreundliche Umgebung

Nachteile:

• Vor allem in der Hochsaison mit Touristen überfüllt
• Deutlich höhere Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen Städten in Portugal

 

Arcos de Valdevez – Nord-Portugal

Die Gemeinde Arcos de Valdevez liegt zwischen der Grenze zu Galicien und der Stadt Braga, die für ihre historische Kathedrale bekannt ist. 

Mit etwa 22.000 Einwohnern kombiniert der Ort Modernität mit einer ruhigen Atmosphäre und liegt nahe dem Nationalpark Peneda-Gerês, ideal für Natur- und Wanderfreunde.

Vorteile:

• Ruhige und friedliche Umgebung
• Nähe zum Nationalpark Peneda-Gerês
• Gute Anbindung an Braga und Galicien in Spanien
• Sehr günstige Preise für Miete und das tägliche Leben

Nachteile:

• Weniger städtische Annehmlichkeiten als in größeren Städten
• Im Winter kann es recht kalt werden bzw. viel regnen
• Abhängigkeit vom Auto für tägliche Erledigungen

Sines – Alentejo

Sines, ein altes Fischerdorf mit 14.000 Einwohnern an der Atlantikküste im Süden Portugals – dem sogenannten Alentejo – bietet eine ruhige Alternative zu den überfüllten Stränden der Algarve. 

Mit seiner mittelalterlichen Burg, die die Bucht überblickt, und den umliegenden Stränden wie Praia Vasco da Gama, Praia de São Torpes und Porto Covo, ist Sines perfekt für Strandliebhaber. 

Noch sind die Lebenshaltungskosten mit etwa 1000 Euro Miete für eine 100-Quadratmeter-Wohnung erschwinglich, aber die Preise steigen.

Vorteile:

• Wunderschöne Strände
• Ruhige Atmosphäre abseits des Touristenstroms
• Historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten

Nachteile:

• Steigende Mietpreise
• Weniger Infrastruktur und Annehmlichkeiten als in größeren Städten
• Potenzielle saisonale Abgeschiedenheit

Mieten oder kaufen?

Bei 2000 € für ca. 100 Quadratmeter Kaltmiete in und um die Metropolen Lissabon und Porto ist es verführerisch sich gleich eine Immobilie zu kaufen.

Mein Tipp lautet aber:

Statt gleich etwas zu kaufen, solltest du dir am Anfang eine Wohnung oder ein Haus mieten. 

Der Grund dafür ist einfach: du legst dich nicht sofort fest, sondern kannst in Ruhe die Gegend kennenlernen.

Und erst wenn du dich einige Zeit eingelebt hast, wirst du eine gute Entscheidung für oder gegen einen Hauskauf treffen können.

Fazit

Portugal ist das ideale Ziel für Auswanderer. Wo genau man in Portugal hinziehen sollte, hängt von den persönlichen Vorlieben und finanziellen Möglichkeiten ab. 

Lissabon besticht durch sein pulsierendes Stadtleben und zahlreiche Annehmlichkeiten, während Arcos de Valdevez und Sines ruhige, naturverbundene Alternativen bieten.

 Besonders empfehlenswert ist es, zunächst eine Immobilie zu mieten, um die Region in Ruhe kennenzulernen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.