Portugal erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Auswanderungsziel. Das milde Klima, die entspannte Lebensweise und die reiche Kultur ziehen viele Europäer an. 

Für EU-Bürger ist die Einwanderung nach Portugal relativ unkompliziert. Sie genießen Freizügigkeit und können ohne Visum einreisen und arbeiten.

In diesem Artikel schauen wir uns an, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind, welche Qualität das portugiesische Gesundheitssystem hat und was es bei der Auswahl der richtigen Schule für die Kinder zu beachten gibt.

Lebensstandard und Lebenshaltungskosten

Portugal bietet einen attraktiven Lebensstandard zu vergleichsweise günstigen Kosten. Die Lebensqualität ist aufrund des milden Klimas und der atemberaubend schönen Natur recht hoch – während die Ausgaben für Wohnen, Essen und Gesundheit moderat ausfallen.

Immobilienmarkt und Wohnsituation

Die Immobilienpreise in Portugal variieren stark je nach Region. In Großstädten wie Lissabon und Porto sind die Preise in den letzten Jahren deutlich gestiegen. An der Algarve findet man ebenfalls höhere Preise.

Ländliche Gebiete und kleinere Städte bieten oft günstigere Optionen. Die Mietkosten liegen meist unter dem westeuropäischen Durchschnitt. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Lissabon kostet etwa 1000–1800 Euro pro Monat.

Beim Immobilienkauf sollte man mit 2.000–4.000 Euro pro Quadratmeter in beliebten Lagen rechnen. Renovierungsbedürftige Objekte in ländlichen Gegenden sind deutlich günstiger zu haben. 

Aber Vorsicht: In Portugal ist es recht schwierig, professionell arbeitende Handwerker zu finden. Falls du ausführliche Informationen dazu brauchst, vereinbare gerne ein kostenloses Gespräch mit mir.

Lebenshaltungskosten im Überblick

Die Lebenshaltungskosten in Portugal sind im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ziemlich günstig. Eine vierköpfige Familie benötigt monatlich etwa 2.000–2.500 Euro (ohne Miete).

Im Vergleich zu Deutschland kann man in Portugal für wenig Geld essen gehen: Ein Restaurantbesuch für zwei Personen in einem qualitativ mittleren Restaurant kostet ca. 30–40 Euro.

Die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel sind ebenfalls erschwinglich. Ein Monatsticket liegt bei 30–40 Euro.

Strom, Wasser und Internet kosten für einen Haushalt durchschnittlich 100–150 Euro pro Monat.

Gesundheitssystem und Krankenversicherung

Portugal verfügt über ein einigermaßen gut funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem. EU-Bürger haben mit ihrer europäischen Krankenversicherungskarte Zugang zur Grundversorgung.

Aber: Die Wartezeiten bei Behandlungen im öffentlichen System sind mit 3-4 Monaten und mehr recht lang.

Für eine umfassende Absicherung empfiehlt sich eine private Zusatzversicherung. Diese kostet je nach Alter und Leistungsumfang etwa 50–150 Euro pro Monat.

Übrigens: Medikamente sind in Portugal vergleichsweise günstig. Viele Apotheken bieten außerdem einen 24-Stunden-Service.

Die richtige Schule in Portugal

In Portugal gibt es im Vergleich zu Deutschland zwar eine allgemeine Schulpflicht, allerdings keine Anwesenheitspflicht in einer Schule. Das bedeutet: Eltern können ihre Kinder selbst unterrichten, sofern sie die Zeit und Geduld aufbringen. 

Öffentliche Schulen in Portugal

Öffentliche Schulen in Portugal sind kostenlos. Die Anmeldung erfolgt zentral über das „Portal das Matrículas“. Dabei kann man fünf Wunschschulen angeben, die endgültige Platzvergabe obliegt jedoch den Behörden. 

Ein großer Vorteil öffentlicher Schulen ist, dass Kinder schnell Portugiesisch lernen und Kontakte zur lokalen Gesellschaft knüpfen. Nachteil: Der Unterrichtsstil ist oft traditionell, mit überwiegend Frontalunterricht.

Tipp: Nach meiner Erfahrung sollte man die Sprachbarriere auf keinen Fall unterschätzen. Für Kinder ist eine Auswanderung in eine fremdes Land ein enorm großer Schritt. Für einen sanften Einstieg in die fremde Kultur und Sprache ist die deutsche Schule in Lissabon, Porto oder an der Algarve unter Umständen die bessere Option.

Private Schulen in Portugal

Private Schulen sind in Portugal weit verbreitet, insbesondere in den Regionen Lissabon, Porto und an der Algarve. Neben portugiesischen Privatschulen gibt es eine Vielzahl englischsprachiger Einrichtungen, die das größte Angebot ausmachen.

Zudem sind auch französische, spanische und deutsche Schulen vertreten. Die monatlichen Kosten bewegen sich im Durchschnitt zwischen 800 und 1200 Euro, können jedoch je nach Schule deutlich höher ausfallen.

Homeschooling in Portugal

In Portugal ist Homeschooling erlaubt. Unser Sohn war in der 8. Klasse Freilerner, was eine wertvolle, aber auch anstrengende Erfahrung war. Der große Nachteil für unseren Sohn war in dieser Zeit, dass er kaum soziale Kontakte zu Gleichaltrigen hatte.

Tipp: Das Kind sollte bei einer Freilerner-Schule, wie z.B. Clonlara registriert sein, um offizielle Zeugnisse zu erhalten. Diese sind essenziell für einen nahtlosen Wechsel zurück in das Schulsystem bzw. um einen anerkannten Schulabschluss zu gewährleisten.

Fazit

Portugal ist ein optimales Auswanderungsland, da es eine hohe Lebensqualität mit geringen Lebenshaltungskosten bietet. Für die Beschulung der Kinder besteht neben dem Besuch von öffentlichen oder privaten Schulen die Möglichkeit von Homeschooling.

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